Erhaltenswerte Fassaden energetisch sanieren?

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Die Lösung heißt Innendämmung

Gerade denkmalgeschützte Fachwerkfassaden dürfen von außen nicht verändert werden, verfügen aber auch über keine Hohlschicht, die mit einer Kerndämmung verfüllt werden könnte. Fehlende Grenzabstände oder andere baurechtliche Bestimmungen können eine Außendämmung ebenfalls unmöglich machen. Bei diesen Gebäuden kann eine individuell abgestimmte Innendämmung helfen, Heizenergie zu sparen und die Wohnqualität zu erhöhen. Welche Möglichkeiten der Dämmung es allgemein gibt, lesen Sie im Beitrag Mauerwerk richtig dämmen.

Grundvoraussetzung für eine Innendämmung ist eine möglichst trockene, funktionstüchtige Außenwand. Zeigt diese Feuchtespuren, muss zunächst die Ursache dafür gefunden und beseitigt werden. Bei der anschließenden Innendämmung muss außerdem sorgfältig darauf geachtet werden, dass keine neuen Feuchteschäden an der Bestandswand oder der neuen Dämmebene entstehen.

Kritisch ist immer der Grenzbereich der Schichten zwischen neuer innerer Wärmedämmung und bestehender Wand. Da bei einer Innendämmung die Bestandswand kälter wird, ist der Feuchtetransport durch Erwärmung von innen deutlich reduziert. Vor allem im Winter nimmt die Porenfeuchtigkeit des Mauerwerks zu. Um nun Feuchteschäden zu vermeiden, muss die Austrocknung der Außenwand übers Jahr gesehen insgesamt höher sein als der Feuchteeintrag. Ansonsten erhöht sich der Feuchtegehalt der Wand mit jedem Jahr, bis schließlich Schäden entstehen.

Bei einer Innenraumdämmung muss gewährleistet sein, dass die Befeuchtung des alten Mauerwerks übers Jahr gesehen komplett abtrocknen kann. Nur so lassen sich neue Feuchteschäden vermeiden. Besonders sensibel ist dabei der Grenzbereich zwischen der bestehenden Wand und der neuen Innendämmung.Ingenieurbüro Holger Meyer

Welche Außenwände sind geeignet?

Ehe eine Innendämmung ausgeführt werden kann, sollte die Außenwand genau untersucht werden. Entscheidend ist, wie viel Feuchtigkeit das Mauerwerk aufnimmt. Einschalige Wände ohne äußere Putzschicht haben in der Regel einen höheren Wassergehalt, hier drohen Schäden, da durch eine Innendämmung die Austrocknung nicht mehr gewährleistet ist. Zu beachten sind zudem weitere Details wie aufsteigende Feuchte im Sockel, Schlagregenbelastung und der Zustand der Innenwand.

Grundsätzlich eignen sich für eine Innendämmung also alle Außenwände, die trocken und wasserdicht sind. Entscheidend ist die sorgfältige Planung und Ausführung des neuen Dämmsystems. Lassen Sie sich dazu professionell von einem qualifizierten Fachunternehmen beraten.

Fazit

Die maximale Stärke einer Innenwanddämmung liegt bei etwa 120 mm, im Durchschnitt beträgt sie rund 60 bis 80 mm. Bei dickeren Dämmungen steigt die Kondensationsgefahr, zudem nimmt der positive Einfluss der Dämmung auf die Energieeffizienz mit zunehmender Dicke ab.

Für die gedämmte Außenwand kann dabei kein pauschaler R-Wert genannt werden, da Wandmaterial und Nutzung des Raumes sehr individuell sein können. Hier gilt es, gemeinsam mit dem Profi eine für das jeweilige Gebäude passende Lösung zu finden.

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