Es ist nicht nur nachhaltig und ressourcenschonend, ein Gebäude aus dem Jahr 1969 zu modernisieren, sondern auch doppelt schön, wenn eine Immobilie in Familienbesitz bleibt. In diesem Fall übernahm der Enkel das Haus seiner Großmutter und passte es heutigen Anforderungen an. Dafür wandte er sich an das erfahrene Holzbau-Traditionsunternehmen Bussmann & Wolters Holzbau GmbH & Co. KG.
Nach einer Grundrenovierung im Innern folgte die energetische Sanierung von Fassade und Dach, um den aktuellen Anforderungen zu entsprechen.
Bussmann & Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Zunächst wurden im Dachstuhl alte Materialien wie Mineralwolle und Dachlatten entfernt (siehe Bild oben links). Danach wurden die Dachsparren aufgedoppelt (siehe Bild oben in der Mitte), um Raum für eine größere Dämmschicht zu erhalten. Für eine besonders hohe Dämmwirkung kam Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 032 zum Einsatz, die besonders dicht gepresst ist. Damit sieht der neue Dachaufbau von innen nach außen folgendermaßen aus:
Gipskarton auf Sparschalung
Dampfbremsbahn, zugleich luftdichte Ebene
Sparren, ausgedämmt mit Mineralwolle
Unterspannbahn mit Konterlatten (siehe Bild oben rechts)
Traglatten und Dacheindeckung
Für die Dämmung der Außenwände wurde direkt auf den alten Putz 14 cm Konstruktionsvollholz (KVH) angebracht, das mit Mineralwolle ausgedämmt wurde – ein Kompromiss, der den Lieferengpässen im Jahr 2021 geschuldet war. Die Fassadenschalung besteht aus 27 mm Lärche. Worauf Sie bei der Modernisierung der Außenwände Ihres Hauses achten sollten, lesen Sie im Beitrag 5 Tipps zur Fassadensanierung. Alles zur Konstruktion von Fassaden hören Sie in der Podcastfolge Altes Haus in neuen Kleidern.
Die horizontale Fassadenschalung aus Lärchenholz ist modern und zeitlos zugleich.Bussmann & Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Gleichzeitig wurden alle Fenster erneuert und Rollladenkästen verbaut, die den sommerlichen Wärmeschutz zusätzlich unterstützen. Den Abschluss der Sanierung bildete ein neues Tür- und Fensterelement. Wann sich der Erhalt von Fenstern lohnt und wie Sie Wärmebrücken bei der Sanierung vermeiden, erfahren Sie im Beitrag Die Fensterposition ist entscheidend.
Zur energetischen Sanierung gehören neben einem neuen Dach und einer gedämmten Fassade meist auch der Einbau neuer Fenster und Türen. Bussmann & Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Die Giebelseiten und die Gauben des Hauses wurden mit HPL-Fassadenplatten verkleidet, die den modernen Charakter der horizontal angebrachten Schalung unterstreichen. Der Kellerabgang erhielt ein massives Schutzdach aus Holz, an der Rückseite des Hauses entstand ein neu überdachter Sitzplatz aus einer Stahl-Holz-Glas-Kombination. Den letzten Schliff geben die Unterbauleuchten im Dachüberstand.
Der neu überdachte Sitzplatz und ein Schutzdach über dem Kellereingang sind nicht nur sehr praktisch, sie erhöhen den (Nutz-)Wert des Hauses auch zusätzlich.Bussmann & Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Fazit
Viele Wohngebäude in Deutschland sind aktuell sanierungsbedürftig. Wie Sie mit einer Modernisierung den Energieverbrauch effizient senken und Ihr Zuhause bereit machen für neue Wärmetechnologien (NT-ready), lesen Sie im Beitrag Ins eigene Haus investieren.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2025/01/20210420_170653_BuWo_02.jpg11021500cs@meyer-ingenieurbuero.dehttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgcs@meyer-ingenieurbuero.de2025-01-17 10:00:002025-01-16 12:10:10Energetische Sanierung in der Praxis
Außenwand und Fenster stehen in der Liste der Wärmeverluste ganz oben. Werden bei der energetischen Sanierung die Wände gedämmt sowie die Fenster ausgetauscht, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer neuen Heizungsanlage, die mit Niedertemperatur arbeitet (NT-Ready), geschafft. So wird der Wärmebedarf des Gebäudes deutlich gesenkt. Wann der richtige Zeitpunkt zum Handeln ist, lesen Sie im Beitrag Ins eigene Haus investieren.
Erforderliche Dämmwerte für die Außenwand
Im Rahmen einer Energieberatung entscheiden sich Hausbesitzer, welchen Dämmwert des Gebäudes sie anstreben. Hierfür haben sich die Effizienzklassen bewährt, die bei der Förderung für die energetische Sanierung eine Rolle spielen. Aus der gewünschten Effizienzklasse lassen sich die Dämmwerte der einzelnen Bauteile ableiten. Davon kann aber abgewichen werden. Ist beispielsweise die Dämmdicke der Außenwand begrenzt, kann dies durch eine dickere Dachdämmung oder bessere Fenster ausgeglichen werden. Insgesamt ist aber jedes bestehende Gebäude anders aufgebaut, sodass die Dämmmaßnahmen individuell berechnet werden müssen.
U-Werte vs. R-Werte
Die Qualität einer Gebäudedämmung lässt sich in U-Werten und in R-Werten ausdrücken. Der U-Wert gibt den Wärmedurchgangskoeffizienten in W/m²K an, also die Menge an Wärmeenergie, die durch ein Bauteil dringt. Einfacher zu handhaben ist der R-Wert. Er misst den Wärmedurchgangswiderstand und sagt etwas darüber aus, wie gut ein Material Wärme leitet oder zurückhält.
Für sanierte Gebäude sollten die R-Werte der Bauteile Außenwand und Dach zwischen 4,0 und 5,0 m²K/W liegen, damit das Gebäude NT-ready, also bereit für eine Niedertemperatur-Heizung ist – dies lässt sich beispielsweise mit einer Dämmstoffstärke von etwa 14 cm erreichen. Zum Vergleich: Außenwände von quasi ungedämmten Altbauten liegen zwischen 0,5 und 1,0 m²K/W.
In den Wärmeschutznachweisen werden erforderliche U-Werte angegeben. Beispiel für eine Außenwand oder ein Dach wäre ein erforderlicher U-Wert = 0,24 W/m²K – hier sind geringere Werte besser. Die Umrechnung erfolgt über R-Wert = 1 / 0,24 = 4,2 m²K/W – hier stehen höhere Werte für eine bessere Dämmung.
Für einen ersten Überblick zeigt die folgende Tabelle Richtwerte für die Außenwand. Bei einer Sanierung müssen sie mindestens einen U-Wert von 0,24 W/m²K erreichen.
Gedämmte Außenwand mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade (VHF)
Bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassung wird die Grundlattung (1) horizontal auf das Mauerwerk gedübelt. Mit dem Aufbringen der vertikalen Latte (2) wird die Ebenheit der Konstruktion hergestellt. Die kreuzweise angeordnete Lattung wird mit einem Hohlraumdämmstoff (3) ausgedämmt. Darauf wird eine Unterdeckplatte (4) als Holzfaserdämmplatte angeordnet. Die Befestigung erfolgt mit der Konterlattung.
Ingenieurbüro Holger Meyer
Die Fassadenbekleidung (5) wird individuell gestaltet und ist symbolisch als Platte dargestellt. Je nach Anforderung kann eine weitere Traglattung erforderlich sein.
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade kann aber auch mit Stegträgern ausgeführt werden, um Wärmebrücken zu reduzieren. Aufgrund der komplexen geometrischen Form des Hohlraums ist es sinnvoll, Einblasdämmstoffe zu verwenden.
Gedämmte Außenwand mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Je nach Bestand wird eine Grundlattung (1) vertikal auf das Mauerwerk gedübelt und mit einem Hohlraumdämmstoff (2) ausgedämmt. Die Putzträgerplatte (3) sollte mit einer Dicke von mindestens 60 mm gewählt werden (Formstabilität). Die Befestigung erfolgt z.B. mit Breitrückenklammern. Die Ausführung der Putzbeschichtung muss systemkonform erfolgen (Zulassung). Sie gewährleistet auch den Witterungsschutz.
Ingenieurbüro Holger Meyer
Empfehlung: Der gesamte Fassadenaufbau einschließlich Putz und Fensteranschlüsse sollte in der Ausführung bei einem Handwerker verbleiben, um die Detailausbildung koordinieren zu können.
Häuser aus Stein sind in Deutschland weit verbreitet. Aber wie steht es mit der Energieeffizienz von Verblendmauerwerk? Und wie können Klinkerfassaden gedämmt werden? Welche Maßnahmen bei der Sanierung gefördert werden, lesen Sie in unserem Beitrag Aktuelle Fördermittel für die Sanierung.
Zunächst steht eine genaue Analyse der Außenmauern an. Erst dann können individuell passende Maßnahmen ergriffen werden. Viele Häuser haben ein zweischaliges Mauerwerk, bestehend aus einer Außenschale als Sichtmauerwerk oder verputzt, einer Luftschicht sowie einer inneren Wandschale mit Innenputz. In einer ungedämmten Hohlschicht steigt erwärmte Luft auf und zieht kalte Luft nach – die Wand kühlt aus. Ähnliches gilt für den Verblender selbst. Dieser steht auf dem „kalten“ Fundament. So wird der Verblender gerade dann zu einer Kühlrippe, wenn das Gebäude von außen zusätzlich gedämmt werden soll.
Hohlraumdämmung des zweischaligen Mauerwerks
Eine außenliegende Fassadendämmung kann nur dann wirken, wenn keine „kalte“ Luftschicht im Aufbau enthalten ist. Daher sollte die Hohlschicht in der Mitte eines zweischaligen Mauerwerks mit Dämmstoff gefüllt werden. Doch vor einer nachträglichen Hohlraumdämmung ist eine gründliche Bestandsaufnahme erforderlich. Wie dick ist die Luftschicht? Sind Holzbalkendecken und Rollladenkästen in die Außenwand eingebunden? Wie ist der Zustand der Verankerung?
Durch eine nachträgliche Kerndämmung, die im Einblasverfahren in den etwa 4-8 cm breiten Hohlraum eingebracht wird, lässt sich eine zweischalige Außenwand bereits energetisch ertüchtigen. Vorteil hierbei: Eine vorhandene, ansprechende Ziegelfassade kann so erhalten werden.
Verfügt das Bestandsgebäude über ein nichttragendes Verblendmauerwerk, gibt es für die nachträgliche Dämmung eine weitere Möglichkeit: Die äußere Fassade wird abgetragen. Dies schafft Platz für Wärmedämmung und der neue Wandaufbau ist wesentlich dünner.
Wird der Verblender abgerissen, kann das Bestandsgebäude von außen gedämmt werden und erhält dann eine frei wählbare, neue Fassade.
Rückbau der Fassade
Wird der Verblender an der Bestandswand abgetragen, kann die verbleibende tragende Innenschale des Mauerwerkes von außen mit einer neuen dämmenden Außenschale versehen werden. Eine Holzbaukonstruktion ergänzt das Bestandsmauerwerk ideal. Dies kann sehr einfach auf den Fundamenten aufgestellt werden, die durch den Abriss des Verblendmauerwerks freigeworden sind. Die Holzrahmenkonstruktion übernimmt dabei sogar Lasten aus dem Bauwerk, ohne dass eine aufwändige Verankerung im Bestandsmauerwerk notwendig wäre. Die Dicke der Wärmedämmung kann bei dieser Variante frei gewählt werden.
Idealerweise erfolgt die Wärmedämmung mit Holzfaser- oder Zellulosedämmung im Einblasverfahren. Dies ermöglicht einen Flächenverbund zum Bestandsmauerwerk. Eine Fuge, die zum Ausgleich der Maßtoleranzen aus der Bestandswand dient, wird in diesem Verfahren zuverlässig gedämmt. Die bestehende Mauerwerksinnenschale gehört danach zur Warmzone und ist vollständig überdämmt.
Kann die äußere Fassade abgerissen werden, wird an der tragenden Innenschale von außen auf den alten Fundamenten eine Holzbaukonstruktion angebracht, die mit einer Dämmung versehen wird. Das Material für die neue Fassade kann dann frei gewählt werden.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise:
Die Fenster werden korrekt in der neuen Dämmebene integriert. Die Anschlüsse sind denen eines Neubaus vergleichbar.
Verschattungselemente lassen sich gut integrieren.
Neue haustechnische Installationen können geführt werden.
Eine rasche Bauzeit ist durch den Einsatz von vorgefertigten Holzbauelementen möglich.
Abdichten des Gebäudesockels mit den Anschlüssen zu den bodentiefen Fenstern und Türen wird möglich.
Oberhalb der neuen Dämmschicht können zum Beispiel Vollholzprofile mit Beschichtung angebracht werden, die weitgehend wartungsfrei sind.
Fazit
Für die energetische Sanierung von Putz- und Klinkerfassaden gibt es also mehrere Möglichkeiten. Soll die ursprüngliche Klinkerfassade erhalten bleiben, kann eine Kerndämmung des Gebäudes eine Lösung sein. Eine Fassadensanierung bedeutet aber auch eine Chance, seinem Haus ein neues, modernes Aussehen zu verleihen, indem die nichttragende äußere Schale abgetragen und durch eine neue frei wählbare Fassadenkonstruktion ersetzt wird.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2023/11/AdobeStock_621992650_72dpi.jpg5001000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2023-12-01 10:04:162023-12-01 10:04:16Energetische Sanierung von Putz- und Klinkerfassaden
Welche Materialien gibt es? Eignen sich bestimmte Holzarten besser als andere? Worauf muss ich bei der Montage achten? Was ist wichtig bei der Gestaltung, um harmonische Proportionen zu erhalten? Und wie ist es mit der Pflege der neuen Fassade?
Alles zu den verschiedenen Holzarten lesen Sie auch im Beitrag Holz ist nicht gleich Holz! Wollen Sie mehr zur größten Holzkirche Deutschlands wissen, geht es hier entlang.
Abonnieren Sie unseren Kanal und wir begleiten Sie beim Abenteuer Bauen. Weitere Informationen zum Thema Fassade finden Sie in unseren Beiträgen: Verschiedene Fassadenvarianten geben Ihrem Haus ein individuelles Gesicht. Gleichzeitig ist das Multitalent Holzfassade auch robuster Wetterschutz mit idealen Dämmfunktionen. In den 5 Tipps zur Fassadensanierung verraten wir Ihnen außerdem, worauf Sie bei der Erneuerung der Hauswände achten sollten. Individuelle Beratung gibt es bei den Holzbau-Experten in Ihrer Nähe.
Mehr über uns erfahren Sie in der ersten Podcastfolge, in der wir uns ausführlich vorstellen.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2023/04/Titelbild_06_Fassadengestaltung.jpg8001000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2023-04-28 14:06:452023-12-11 08:48:40Holzfassaden sind unkaputtbar
Nachdem wir in der letzten Podcastfolge über die Fassadenplanung gesprochen haben, dreht sich in diesem Teil alles um ihre Konstruktion.
Wie ist eine Fassade aufgebaut? Welche Möglichkeiten der Sanierung gibt es? Was unterscheidet eine vorgehängte Fassade von einem Wärmedämm-Verbundsystem? Welche Materialien eignen sich für die Dämmung? Und was ist eigentlich der U-Wert?
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https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2023/04/Titelbild_Fassadenkonstruktion.jpg6981000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2023-04-14 12:06:202023-12-11 08:49:35Altes Haus in neuen Kleidern
Im Vordergrund einer Sanierung der äußeren Hauswände steht oft die Frage, wie viel Energie man damit einsparen kann. Entscheidend dafür sind die vorhandene Bausubstanz, die Wahl des passenden Dämmstoffs sowie eine professionelle Ausführung der Arbeiten.
Gerade bei einer Fassadensanierung lohnt es sich aber, neben der Dämmung auch das Drumherum zu betrachten und vorausschauend zu planen. Dazu gehören zum Beispiel mögliche zukünftige Anbauten, größere Fenster oder auch ihre Verschattung für den Hitzeschutz. Gleichzeitig ist dies die perfekte Gelegenheit für neue Stromleitungen oder sogar Heizungsrohre.
Ein Holzbau-Experte in Ihrer Nähe berät Sie umfassend zu allen Themen rund um die Fassadensanierung. Einen intensiven Einstieg ins Thema gibt es in dieser neuen Podcastfolge:
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Mehr über uns erfahren Sie in der ersten Podcastfolge, in der wir uns ausführlich vorstellen.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2023/03/Titelbild_Fassadensanierung01.jpg8001000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2023-03-17 12:21:342023-12-11 08:50:49Die Planung einer Fassade
Die Hauptfunktion einer Hausfassade ist der Witterungs- und Wärmeschutz. Aber auch ihr Aussehen spielt eine große Rolle, da sie den Geschmack der Bewohner widerspiegelt: modern und geradlinig, verspielt und bunt, klassisch verklinkert oder verputzt, Altbewährtes bewahrend.
Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Fassadensanierung achten sollten.
1. Bauamt & Co.
Fassadenänderungen wie neue Bekleidungen, nachträgliche Wärmedämmung und auch der Austausch von Fenstern und Türen sind in der Regel genehmigungsfrei. Allerdings gibt es in einigen Gemeinden im Rahmen des Bebauungsplanes Gestaltungssatzungen, um ortstypische Merkmale zu erhalten. Auch bei denkmalgeschützten Fassaden müssen Sie genau prüfen, welche Maßnahmen erlaubt sind.
Achten Sie auf die Abstände zu Nachbargrundstücken und den Brandschutz. Um die nachträgliche Wärmedämmung einer Grenzwand zu erleichtern, wurde zwar das Nachbarrechtsgesetz geändert. Damit kann der „Überbau“ einer Grundstücksgrenze im Rahmen einer Dämmung baurechtlich zulässig sein. Verringert sich durch die neue Fassade aber zum Beispiel die Breite einer Durchfahrt deutlich, wäre dies eine spürbare Beeinträchtigung für den Nachbarn. Klären Sie mögliche Konfliktpotenziale vorab und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Auch ein frühzeitiger Kontakt zum Bauamt ist sinnvoll. Wer gut informiert ist, kann spätere böse Überraschungen vermeiden.
2. Kostenfaktoren
Eine Außenwanddämmung mit neuer Fassade lohnt sich auf lange Sicht. Energie wird eingespart, der Immobilienwert steigt, außerdem verbessert sich der Wohnkomfort durch höhere Temperaturen der Wandoberflächen. Um die Kosten für eine Fassadensanierung abschätzen zu können, ist eine gründliche Bestandsaufnahme aller Faktoren wichtig. Jedes Gebäude und auch jedes Umfeld haben individuelle Anforderungen.
Unterschiedliche „Stellschrauben“ beeinflussen die Kostenschätzung einer Fassadensanierung.hobacon GmbH & Co. KG
Einige Beispiele: Müssen belastete Baustoffe wie asbesthaltige Fassadenplatten vor der Sanierung entfernt und entsorgt werden, erhöhen sich die Kosten. Ist die Baustelle für Lkw schwer zu erreichen oder gibt es keine Lagermöglichkeiten vor Ort, wird die Logistik für die Baumaterialien aufwändiger. Werden bei der Fassadensanierung auch die Fenster und Türen erneuert und mit elektrischen Jalousien versehen, steigen die Kosten ebenfalls. Außerdem wird der Preis auch durch die Materialwahl und das gewählte Fassadensystem bestimmt.
3. Fassadensysteme, Gestaltung und Materialwahl
Als Fassadensysteme stehen zwei grundsätzlich verschiedene Varianten zur Verfügung: das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) oder die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF).
Bei einem Wärmedämm-Verbundsystem übernimmt die Putzschicht allein den Witterungsschutz. Beim Bauen im Bestand wird die Montage des Holzfaser-WDVS auf einer Grundlattung angebracht. So können Unebenheiten einfach ausgeglichen werden, der bestehende Untergrund kann bleiben und die Holzfaserdämmplatten lassen sich rationell auf den Grundlatten befestigen.
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade bietet im Hinblick auf den Feuchteschutz eine optimierte Lösung. Bekleidung und Luftschicht bilden ein zweistufiges Abdichtungssystem. Die Bekleidung übernimmt die Funktion des äußeren Witterungsschutzes. Die Hinterlüftung sorgt für den Abtransport von Feuchtigkeit. Echte Multitalente sind hierbei Holzfassaden.
Bei der Gestaltung Ihrer Fassade haben Sie – abgesehen von örtlichen Gestaltungssatzungen – gerade bei der VHF viele Möglichkeiten. Wollen Sie das ursprüngliche Erscheinungsbild bewahren? Oder lieber die bestehende Architektur des Hauses mit einzelnen Akzenten betonen? Vielleicht steht Ihnen der Sinn aber auch nach etwas Neuem, Modernem? Unterschiedliche Fassadenvarianten geben Ihrem Haus ein individuelles Gesicht.
Eine Sanierung muss nicht nur technisch gelingen, sondern auch gestalterisch. Ob ein Gebäude nach der Sanierung ästhetisch reizvoll bleibt bzw. wird, ist von großer Bedeutung. Es wäre schade, sähe ein Gebäude nach der Sanierung lediglich „warm eingepackt“ aus. Gestaltung ist ein „Handwerk“. Es ist das Spiel mit Formen, Strukturen, Material und Farben. Lassen Sie sich daher eingehend beraten.
4. Fördermöglichkeiten
Aktuell wird in Deutschland vor allem die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden staatlich gefördert. Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sollen die Energiekosten deutlich gesenkt und ein größerer Klimaschutz-Effekt erzielt werden. Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) werden Einzelmaßnahmen mit 15% gefördert. Einen weiteren Bonus von 5 % erhält man, wenn man einen individuellen Sanierungsfahrplan vorlegen kann, der von einem Energieberater erstellt wurde. Zu den Einzelmaßnahmen zur Fassade zählen unter anderem die Dämmung von Außenwänden, der Austausch von Fenstern und Außentüren sowie sommerlicher Wärmeschutz.
Planen Sie eine umfangreichere Sanierung, die neben der Fassade auch weitere Maßnahmen beinhaltet, um eine Effizienzhaus-Stufe zu erreichen, können Sie einen günstigen Kredit sowie einen Tilgungszuschuss bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Weitere Details hierzu finden Sie im Beitrag Aktuelle Fördermittel für Sanierung und Neubau. Wichtig bei jeder Förderung ist jedoch, dass die baulichen Maßnahmen noch nicht begonnen haben.
5. Fassadenanschlüsse
Schwachpunkte bei einer Fassadensanierung sind benachbarte Bauteile bzw. Anschlüsse wie Fenster, Podeste, Freisitze, Balkone, Dachkanten sowie Anbauten und Schutzdächer. Im Allgemeinen gilt, dass möglichst alle vorhandenen baulichen Elemente, die eine neue geschlossene gedämmte Gebäudehülle stören, ausnahmslos entfernt werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel auskragende Betonbalkone, wenn der Anschluss nicht nachträglich gedämmt werden kann. Eine Fassadensanierung kann auch der richtige Zeitpunkt sein für den Anbau eines neuen, größeren Vorstellbalkons, der sich unabhängig von der Statik des Hauses selbst trägt.
Nicht nur die Problematik von Wärmebrücken sollte bedacht werden, sondern ebenso die Gefahr von eindringendem Wasser. Vorhandene ungedämmte Bauteile können kaum dauerhaft angeschlossen werden. Zu beachten ist, dass einfache Anschlüsse mit „Silikonfugen“ keinen dauerhaften Witterungsschutz darstellen und regelmäßig gewartet werden müssen.
Großes Thema bei der Fassadensanierung sind Fenster und Türen. Werden sie ebenfalls ausgetauscht, wird die Luftdichtheit des Gebäudes zwar entscheidend verbessert, aber die ausreichende Lüftung zum Feuchteschutz fehlt. Werden bei Ein- und Mehrfamilienhäusern mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht, sollten Sie über den Einbau einer Lüftungsanlage nachdenken, um Feuchteschäden und Schimmel zu vermeiden. Behalten Sie die alten Fenster und Türen, sollten Sie die Elemente dennoch in die neue Dämmebene nach außen versetzen lassen. Die sonst entstehenden tiefen Fensterleibungen wirken ästhetisch unschön, beeinträchtigen den Lichteinfall und können zur Wärmebrücke werden.
Die Fenster sind wesentliche Elemente der Fassadengestaltung. Auch wenn sie eine Wärmeschutzverglasung haben, sollten sie in die neue, vorgesetzte Fassade versetzt werden. Das verhindert Wärmebrücken und sorgt für Harmonie in der neuen Fassade.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2023/02/IMG-20220307_BuWo.jpg7501000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2023-02-09 10:54:012023-09-25 10:29:065 Tipps zur Fassadensanierung
Die Fassadengestaltung mit Holz liegt im Trend. Kein Wunder, bietet doch der ökologische Werkstoff gleich mehrere Pluspunkte. Auf den ersten Blick fallen natürlich seine äußeren Werte ins Auge. Mit Holz ist jedes Haus attraktiv verpackt. Gleichzeitig kann die Fassade mit dem zeitlos schönen Material auf unterschiedliche Art gestaltet werden. So wird das Haus zum individuell geplanten Hingucker.
Gesundes Raumklima bei jedem Wetter
Aber eine Holzfassade kann noch viel mehr als „nur“ gut aussehen. Sie ist nicht nur besonders witterungsbeständig, sie sorgt ebenso für ein gesundes Wohnklima wie für einen sommerlichen Hitzeschutz. In Verbindung mit einer Wärmedämmung bildet eine Fassade aus Holz eine schützende Hülle und senkt so die Energiekosten. Selbstverständlich erfüllt sie alle Anforderungen hinsichtlich Wärme- und Brandschutz bei Wohngebäuden geringer Höhe.
Die hinterlüftete Fassade: sicher, robust und extrem wandelbar
Das Prinzip der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) hat eine jahrhundertealte Tradition. Es ist der robusteste Wetterschutz aller Fassadenarten. Nicht ohne Grund liegt der Ursprung dieser Bauweise in Regionen mit rauen Witterungsbedingungen. Der Clou: Die Bekleidung als äußerer „Schutzmantel“ ist konstruktiv von der tragenden Außenwand getrennt. Die Hinterlüftungsebene, die sich hinter der Bekleidung befindet, bildet die zweite Funktionsebene für den Witterungsschutz. Hier kann gegebenenfalls auftretende Feuchtigkeit wieder abgeführt werden, sodass es hinter einer vorgehängten Fassade dauerhaft trocken ist. Doppelt hält besser!
Das Konstruktionsprinzip der VHF ist, dass Feuchtigkeit entweichen kann und die warme Luft im Raum bleibt.hobacon GmbH & Co. KG
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade gehört heute zu den erfolgreichsten Fassadensystemen – und zwar auf der ganzen Welt. Neben der funktionalen Sicherheit schätzen Planer und Bauherren vor allem ihre gestalterischen Möglichkeiten. Musste früher noch auf örtlich verfügbare Bekleidungsmaterialien zurückgegriffen werden wie Schiefer, gebrannter Ton oder Holzschindeln, ist die Auswahl heute fast unbegrenzt.
Ein Fassadenmix, kombiniert mit einem geschwungenen Dach wie hier, ist ein echter Hingucker.Bussmann und Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Kostengünstige Alternative: das Wärmedämm-Verbundsystem
Das Holzfaser-Wärmedämm-Verbundsystem ist als preisgünstige Fassadenlösung sehr beliebt. Den Witterungsschutz übernimmt allein die Putzschicht. Putz und Holzfaserdämmplatten sind aufeinander abgestimmt und als System bauaufsichtlich zugelassen.
Auch bei einem verklinkerten Haus ist ein Fassadenmix mit Holz sehr individuell. Bussmann und Wolters Holzbau GmbH & Co. KG
Die Fassade mit Verblendern aus Stein
Die Verblendfassade hat besonders in Nord- und Westdeutschland Tradition. Ihr Platzbedarf ist größer als bei anderen Fassadentypen. Die Verblendschale aus Klinker oder Vormauerziegeln übernimmt die Funktion des Witterungsschutzes. Im Holzrahmenbau wird das Verblendmauerwerk mit einer Luftschicht (≥ 40 mm) ausgeführt.
Sinnvolle Fassadendämmung in Neu- und Altbauten
Bei der Holzrahmenbauweise im Neubau ist das Rahmenwerk voll ausgedämmt und bildet die Hauptdämmebene. Zusätzliche vollflächige Dämmebenen bilden Unterdeckungen aus Holzfaserplatten oder auch Holzfaser-Wärmedämm-Verbundsystemen. So wird bereits mit einem geringen Wandquerschnitt ein hoher Dämmstandard erreicht. Durch eine zusätzliche gedämmte Installationsebene wird der Wärmeschutz nochmals verbessert und die Verlegung von Rohren und Kabeln erleichtert.
Im Altbau können auf einer gedämmten Grund- bzw. Traglattung zwei Fassadenvarianten montiert werden: Holzfaser-Wärmedämm-Verbundsysteme als Putzfassade oder eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Unterdeckplatten, Traglattung und einer Fassadenbekleidung nach Wunsch. So können Sie Ihren Altbau sogar auf den energetischen Standard eines Passivhauses oder Niedrig-Energie-Hauses bringen. Platz für die Dämmung bieten vertikale Grundlatten, die auf der Bestandswand verankert sind. Die Holzfaserdämmplatten werden auf den Holzprofilen mit Klammern sicher befestigt.
Individuelle Traumfassaden aus Holz
Holzfassaden lassen sich ganz nach Ihren Wünschen gestalten. Ob farbige Akzente oder Natur-Look – hier finden Sie Inspiration. Lassen Sie sich persönlich von Ihrem Holzbau-Experten beraten und realisieren Ihre individuelle Traumfassade aus Holz.
https://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/12/Fassadenmix01.jpg6661000Redaktionhttps://das-moderne-haus.info/wp-content/uploads/2021/07/dmh-logo.svgRedaktion2021-12-08 21:28:392023-01-31 10:14:04Multitalent Holzfassade: robuster Wetterschutz mit idealen Dämmfunktionen