Unsere Holzarten für den Bau
Holz ist nicht gleich Holz!
Besonders witterungsbeständig und resistent sind nur wenige Holzarten in Deutschland. Von den rund 72 Baumarten in unseren Wäldern werden nur 26 Laubbaum- und 7 Nadelbaumarten wirtschaftlich genutzt. Für Holzbauten und Holzkonstruktionen eignet sich davon nur ein geringer Anteil. Ihr Holzbau-Experte berät Sie gern, welche Holzart für Ihr Projekt das beste ist. Eine erste Einführung finden Sie hier.
Eine kleine Holzkunde
Kiefer – der Marktführer
Die Kiefer ist die weltweit forstwirtschaftlich wichtigste Baumart, da sie auch an eher ungünstigen, sandigen Standorten wächst und mit wenig Wasser und Nährstoffen auskommt. Sie macht gut 20 % des Holzvorrats aus. Ihre Pfahlwurzel hält sie bei Stürmen fest und sorgt dafür, dass der Nadelbaum auch tiefere Wasserschichten erreichen kann.
Kiefernholz ist wie die Fichte gut im konstruktiven Holzbau einsetzbar, den unbehandelten Einsatz im Außenbereich sollte man aber vermeiden.
Fichte – ideal für Dachkonstruktionen und Fassaden
Neben der Kiefer ist die Fichte die häufigste in Deutschland vorkommende Nadelbaumart und für die Forstwirtschaft der bedeutendste Holzlieferant. Wegen seiner guten Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften eignet sich Fichtenholz hervorragend als Bau- und Konstruktionsholz. Vorteilhaft ist auch sein relativ geringes Gewicht. Das Material lässt sich sehr leicht transportieren und verarbeiten. Überwiegend wird Fichtenholz für Konstruktionen unter dem Dach und den Bau beschichteter Holzfassaden verwendet.
Doch die Fichte hat noch mehr Vorteile. Sie ist witterungsbeständig und speichert während einer Regenperiode wesentlich weniger Wasser als andere Holzarten. Für Holzkonstruktionen am Haus ist das von immensem Nutzen: Während der Montage nimmt das Holz kaum Feuchtigkeit auf. Wer sich also für den Baustoff Fichte entscheidet, wählt eine gesunde, ökologische Wohnweise und sorgt so für eine lange Lebensdauer seines Hauses.
Tanne – eine regionale Besonderheit
Tannenholz wird in größeren Mengen (noch) nicht überall genutzt. Im Schwarzwald macht sie etwas 20 % des Holzvorrats aus, in Gesamtdeutschland sind es nur 1,5 %. Zwischen Schwarzwald und Erzgebirge kommt der Nadelbaum in nennenswerten Mengen vor und wird als eigenes Sortiment gehandelt. In den übrigen Gebieten wird die Tanne dem Fichtensortiment zugegeben und kann auch ähnlich wie die Fichte als Bau- und Konstruktionsholz genutzt werden.
Holzkenner schätzen besonders den Wert der Weißtanne, die keinen Harzausfluss hat und nahezu astfrei verarbeitet werden kann. Aufgrund der höheren Robustheit in der Forstwirtschaft traut man der Weißtanne eine viel größere Verbreitung und Verwendung zu. Daher spielen die Weißtanne und die Küstentanne bei Aufforstungsprogrammen in Nord- und Mitteldeutschland eine Rolle.
Lärche – im Außenbereich die richtige Wahl
Ebenfalls gut geeignet für den Holzbau ist die Lärche – auch wenn sie eher eine Rarität in Deutschland ist. An der gesamten deutschen Waldfläche hat die Lärche nur einen Anteil von etwa 2,8 %. Heimisch ist sie hierzulande überwiegend in den nördlichen Alpenregionen, wird aber zusätzlich in Mischwäldern angepflanzt.
Lärchenholz ist eines der schwersten und härtesten einheimischen Nadelhölzer und hat sehr gute Festigkeitseigenschaften. Aufgrund seiner Witterungsbeständigkeit und Resistenz gegenüber Pilzen und Insekten ist Lärchenholz optimal als Konstruktionsholz im Außenbereich zu gebrauchen und auch ohne Behandlung mit Holzschutzmitteln dank natürlichem Holzschutz langlebig. Häufig kommt es im Freien als Brettschichtholz zum Einsatz, eignet sich aber auch gut für die Fertigung unbeschichteter Fassadenbekleidungen.
Ein Tipp in Sachen Nachhaltigkeit: Auch wenn der günstigere Preis lockt, verwenden Sie bitte keine sibirische Lärche für Ihre Baumaßnahmen, denn in Sibirien wird der Rohstoff Holz zu großen Anteilen durch Raubbau gewonnen. Achten Sie auf regionales Holz.
Douglasie – ein echter Hingucker
Die Douglasie ist die bedeutsamste „eingebürgerte“ Baumart in Deutschland. Ihre auffallend guten Wuchseigenschaften sowie die positiven Erfahrungen mit dieser Holzart in Nordamerika haben bereits im frühen 19. Jahrhundert zu ersten Baumanpflanzungen in Europa geführt. Ein besonderer Förderer des Douglasien-Anbaus war Otto von Bismarck, der sie ab 1880 auf seinem Besitztum im Sachsenwald bei Hamburg ansiedeln ließ.
Für die Verwendung von Douglasie beim Holzbau sprechen ihre guten technologisch-mechanischen Eigenschaften, beispielsweise bei Biege- und Zugbelastungen, sowie ihre hohe natürliche Dauerhaftigkeit. Dank ihres dekorativen, lärchenähnlichen Aussehens übernimmt Douglasienholz gleichermaßen tragende und dekorative Funktionen. Sie wird wegen ihres besonderen Farbtons gern für sichtbare Konstruktionen im Innenbereich verwendet oder auch als Konstruktionsholz für den Außenbereich, z. B. für Balkone, Türen, Tore und als sogenanntes Gartenholz. Als Baustoff zur Gestaltung von beschichteten oder unbeschichteten Fassaden kann sie ein echter Blickfang sein.
Eiche – robust und langlebig
Als Bau- und Konstruktionsholz erfüllt die Eiche höchste Anforderungen und zählt damit zu den wertvollsten Holzarten. Sie ist besonders beständig gegenüber Feuchtigkeit und Umwelteinflüssen, gehört zu den mittelschweren Hölzern und ist sehr fest, sodass sie sich nach der Verarbeitung kaum verzieht. Eiche wurde und wird oft für offene Fachwerkbauten verwendet. Ein Zeugnis für die Langlebigkeit dieser Holzart sind bis heute intakte Fundamente historischer Bauwerke aus Eichenholzpfählen. Im Außenbereich wird sie gern zum Bau von Balkonen, Türen und Gartenmöbeln verwendet. Aber auch im Innenbereich werden Massivmöbel, Treppen, Parkett- und Dielenböden aus Eiche gefertigt.
Die wichtigste Art für die Produktion von Eichenholz ist die Stieleiche, die auch als Sommereiche oder Deutsche Eiche bezeichnet wird. Nach der Buche ist die Eiche die Laubholzart, die in Deutschland am stärksten wirtschaftlich genutzt wird. Buchenholz wird jedoch vorwiegend zu dekorativen Zwecken, Eiche aufgrund ihrer ausgeprägten Robustheit eher zum Bauen eingesetzt.
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