Die Fassade gibt Ihrem Haus ein individuelles Gesicht

… und schützt vor jeder Witterung

Wenn Sie ein neues Haus bauen, befassen Sie sich nicht nur mit Grundrissen und Energie-Effizienz. Auch von außen soll Ihr maßgeschneidertes Heim Ihren Ansprüchen und Ihrem Geschmack gerecht werden. Denn Fassaden prägen den Charakter eines Gebäudes maßgeblich. Regionaltypisch oder modern? Schlicht oder farbenfroh? Holz oder Stein? Oder vielleicht auch beides? Sie als Baufamilie haben die Wahl.

Die Holzrohbaukonstruktion kann mit allen Arten von Fassaden kombiniert werden. Ganz unabhängig von der tragenden Rohbauwand ist das architektonische Erscheinungsbild frei wählbar. Ein Haus in Holzrahmenbauart kann also selbstverständlich auch mit Stein oder Putz kombiniert werden. Ebenso kann vor einer Mauerwerkswand auch eine Holzfassade angebracht werden. Viele Varianten sind denkbar.

Für jedes Wetter die richtige Verkleidung

Allerdings sollte stets die wichtigste Funktion einer Fassade beachtet werden: Eine Fassade bildet quasi den Schutzmantel des Gebäudes und muss Regen, Wind, Kälte und Sonneneinstrahlung trotzen. Außerdem sind Wärmeschutzanforderungen zu erfüllen. Die Hauptdämmebene kann innerhalb der tragenden Rohbaukonstruktion liegen (Holzrahmenbau) oder auch außen in den Unterbau der Fassadenbekleidung integriert werden (WDVS oder VHF bei der Modernisierung im Bestand).

Wie gut die Schutzfunktion erfüllt wird, zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Dabei gibt es drei gängige Fassadentypen, die sich deutlich unterscheiden.

Fassadentypen

Ein breites Spektrum an Funktions- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet der Rohstoff Holz. Hier können Sie nicht nur Farbakzente setzen, sondern auch aus verschiedenen Holzstrukturen wählen und kombinieren. Unterschiedliche Formen und Verlegerichtungen erzielen attraktive Kontraste, die zudem energetische und schützende Faktoren vollauf erfüllen. Profilierte Bretter aus Massivholz verleihen Ihrem Eigenheim einen nordischen Charakter und geben zusätzlich viel Raum für Ihre individuelle Note.

Mit einem Fassadenmix aus Holz und Putzfassade erhält Ihr Haus ein individuelles Gesicht.Karlheinz Meyer Zimmereibetrieb GmbH

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF): sicher, robust und wandelbar

Ein sperriger Begriff, aber ein bewährtes Konstruktionsprinzip: die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Hierbei wird eine Bekleidung mit Abstand vor die tragende Rohbauwand eines Gebäudes montiert. Hinter der Bekleidung als äußerem Witterungsschutz ist eine Luftschicht angeordnet. Diese sorgt für den Abtransport von auftretender Feuchtigkeit. Damit besitzt die VHF ein zweistufiges Abdichtungssystem. Sie gilt als langlebige und bauphysikalisch optimale Konstruktion. Dies beweisen Wohngebäude in Regionen mit extremen Wetterlagen. Auch bei der energetischen Sanierung stellt die Methode eine sichere Lösung dar. Zusätzlich bietet sie viele Gestaltungsmöglichkeiten, wie z. B. mit Fassadentafeln, Schiefer, mit einer Holzschalung oder Metallprofilen.

Luftströme bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade
Das Konstruktionsprinzip der VHF ist, dass Feuchtigkeit entweichen kann und die warme Luft im Raum bleibt.hobacon GmbH & Co. KG

Während bei einer Putz-Fassade nur die Außenschicht (Putz) einen Witterungsschutz gewährt, bietet die VHF ein zwei- bis dreistufiges Abdichtungssystem. Durch das Prinzip der getrennten Funktionsschichten gilt die VHF als langlebige und bauphysikalisch optimale Konstruktion. Fassadenbekleidung, Luftschicht und Unterdeckung schützen die Wärmedämmung zuverlässig. Im Gegensatz zu Verblendmauerwerk und Wärmedämmverbundsystem ist es hinter einer vorgehängten Fassade dauerhaft trocken. Selbst bei Fassadenplatten, die mit offenen Fugen (bis 8 mm) verlegt werden, bleibt der Witterungsschutz gewährleistet. Mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade erreichen Sie die höchste Funktionssicherheit und verfügen über großen gestalterischen Spielraum mit einer Vielzahl von Bekleidungen wie Holzschalungen in speziellen Profilen und Beschichtungen (horizontal oder vertikal angeordnet), HPL-Platten, Faserzement-Tafeln und -Platten, Metall, Schiefer oder Putzträgerplatten. Sie haben die große Auswahl bei Formaten, Oberflächen und Farben und können diese frei kombinieren.

Das Wärmedämmverbundsystem besteht aus drei Schichten: Wärmedämmstoff, Armierungsputz und Oberputz.Fritz Hesse GmbH & Co. KG

Wärmedämmverbundsystem (WDVS): rationelle Lösung

Das Wärmedämmverbundsystem ist beliebt, da es kostengünstig ist. Es besteht aus drei aufeinander abgestimmten Schichten: Wärmedämmstoff, Armierungsputz mit eingebettetem Armierungsgewebe und Oberputz. Bei Wärmedämmverbundsystemen wird der Witterungsschutz allein durch die Putzschicht gewährleistet. Putz und Holzfaserdämmplatten sind aufeinander abgestimmt und als System bauaufsichtlich zugelassen.

Die im Bauteil ggf. vorhandene Feuchtigkeit muss wieder rasch austrocknen können. Aus diesem Grund werden diffusionsoffene Holzfaserdämmplatten verwendet. Diese werden direkt auf der Holzunterkonstruktion mittels Klammergeräten befestigt. Aufwändiges Kleben und Dübeln entfällt. Doch nicht jedes WDVS ist zu empfehlen. Bei Systemen aus Hartschaum handelt es sich um diffusionsdichte Dämmstoffe mit zum Teil baubiologisch problematischen Inhaltsstoffen – aus ökologischer Sicht nicht ratsam.

Verklinkerte Fassaden finden sich vor allem im Norden Deutschlands.Zimmerei M. Schnitger GmbH

Verblendmauerwerk (VMW): typisch norddeutsch

Gerade in Norddeutschland beliebt ist die Klinkerfassade, wahlweise mit Friesengiebel über dem Hauseingang. Als Verblendmauerwerk werden frostbeständige HD-Ziegel (High Density) eingesetzt. Klinker sind HD-Ziegel, die durch hohe Brenntemperaturen eine gesinterte Oberfläche erhalten. Durch spezielle Verfahren werden Vormauerziegel mit unterschiedlichen Färbungen und Oberflächenstrukturen hergestellt.

Ein Verblendmauerwerk benötigt relativ viel Platz und lässt in gewissem Maß Feuchtigkeit durch, daher ist ein besonderer Wandaufbau notwendig. Die Feuchteaufnahme erfolgt über die Mörtelfugen, die Arbeiten müssen also sehr sorgfältig ausgeführt werden. Im Vergleich zu anderen Fassadentypen ist das Verblendmauerwerk eine recht teure Lösung. Zudem ist es die Fassade mit dem höchsten Energiebedarf bei der Herstellung.

Schutz vor Feuchtigkeit ist immer oberstes Gebot

Gerade wenn Ihr Haus extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, sollten Sie sich genau über die Fassadengestaltung informieren. Feuchtigkeit sollte nicht in die Dämmstoffe eindringen. Nur wenn Niederschlagswasser schnell abfließen und abtrocknen kann, werden Sie das ganze Jahr über ein angenehmes und hygienisches Raumklima haben. Lassen Sie sich von Ihrem Holzbau-Experten beraten.

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