Sichtkonstruktionen aus Holz
Formstabil und dekorativ
Sichtbares Holz gibt Wohnräumen eine warme und behagliche Atmosphäre. Gerade dabei ist es jedoch wichtig, das passende Material zu wählen, um Risse und Fugen in Balken und Hölzern zu vermeiden. Diese beeinträchtigen in der Regel zwar nicht die Tragfähigkeit, wirken aber unschön und entsprechen nicht den heutigen Ansprüchen.
Holz ist hygroskopisch, bindet also Wasser. Verringert sich die Holzfeuchte, ziehen sich die Zellen zusammen und das Holz schwindet. Es bilden sich Verformungen und Risse. Um dies weitgehend zu vermeiden, verwendet man im Holzbau seit vielen Jahren trockenes Konstruktionsvollholz. Schwinden bleibt jedoch nach wie vor ein Thema. Das „normal“ getrocknete Holz genügt bei bekleideten Konstruktionen. Wird das Holz sichtbar verbaut (siehe Titelbild) oder bei Rähmen und Pfetten genutzt, sollte man einen anderen Maßstab ansetzen.
Welche Holzfeuchte ist sinnvoll?
Die Holztrocknung ist energieintensiv. Daher wird auf einen effizienten Energieeinsatz geachtet. Für die verschiedenen Einsatzbereiche sind Grenzwerte der Holzfeuchte festgelegt. Man trocknet das Holz so viel, wie es sinnvoll ist.
Konstruktionsvollholz hat bei Auslieferung eine Feuchte von 15 ±3 %. Im Innenraum stellt sich später eine Holzfeuchte von etwa 8 % und weniger ein. Das sorgt in den ersten Monaten nach dem Einbau für einen gewissen Schwindprozess.
Holz ist heterogen aufgebaut und verhält sich bei der Trocknung entsprechend uneinheitlich. In Achsrichtung gibt es kaum Schwinden, am stärksten ist es tangential, radial davon ca. die Hälfte. Formstabiler sind verleimte Produkte.
Verformungen werden durch geringere Holzfeuchten vermindert, die möglichst nahe bei der Nutzungsfeuchte liegen. Das ist erreichbar durch lange Lagerzeiten oder durch technische Trocknung. Effizient sind kleinere Einzelquerschnitte vor einer Verleimung. Dabei lohnt es sich, die richtigen Qualitäten zu bevorzugen. Lassen Sie sich von unseren Holzbau-Experten beraten.
Kleinere Querschnitte trocknen besser
Die Holztrocknung funktioniert dann am besten, wenn die Querschnitte klein sind. Bretter sind besser als Bohlen und die sind besser als dicke Einzelquerschnitte. Von einteiligen Querschnitten mit mehr als 100 mm Dicke raten wir ab.
Tipps für Sichthölzer
Für Hölzer größerer Dimension wie Mittelpfetten ist Brettschichtholz ideal. Die Bretter lassen sich vor dem Verleimen gleichmäßig trocknen auf eine Holzfeuchte von 12 ± 3%. Außerdem hat Brettschichtholz überwiegend liegende Jahrringe. Das folgende Beispiel zeigt sehr anschaulich den Vorteil von Brettschichtholz. Würde für die Mittelpfette mit einem erforderlichen Querschnitt von 160 x 280 mm Vollholz eingesetzt, so würde sich der Querschnitt bei einer Endfeuchte von 8 % auf 153 x 273 mm verringern. Das bedeutet ein Schwindmaß in der Höhe von fast einem Zentimeter. Bei Brettschichtholz hingegen beträgt das Schwindmaß nur circa 2 mm. Dies trägt zur Formstabilität des gesamten Dachstuhls erheblich bei.
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