Auch Ausgleichsfeuchte genannt. In der natürlichen Umgebung ist in Holz Wasser enthalten. Je nach Rohdichte besteht das Holz zu 50 bis 60 % aus Hohlräumen, im Mikrosystem innerhalb der Zellwandungen (gebundenes Wasser) sowie innerhalb der Zellhohlräume / Lumen im Makrosystem (freies Wasser). Holz nimmt bei steigender Luftfeuchte Wasser auf (Sorption), bei fallender Luftfeuchte wird Wasser abgegeben (Desorption). Holz ist damit hygroskopisch. Bleibt die Luftfeuchte konstant, pendelt sich das Holz mit entsprechender zeitlicher Verzögerung auf die Gleichgewichtsfeuchte ein. Weiteren Einfluss auf die Gleichgewichtsfeuchte haben die Temperatur sowie der Luftdruck (bedeutend bei der Holztrocknung). Bei normalen Klimaverhältnissen ist aber die relative Luftfeuchte bestimmend.

Typische einheimische Holzarten für Baukonstruktionen sind:

  • bei Nadelholz Fichte, Tanne, Kiefer, europ. Lärche und Douglasie,
  • bei Laubholz im Wesentlichen Eiche.

Holzfeuchte (Kurzzeichen u [%]) ist ein relatives Maß in Prozent bezogen auf den darrtrockenen Zustand (Holzfeuchte u = 0%). Der Feuchtegehalt des Holzes u wird ermittelt als Quotient aus Masse an Wasser im feuchten Holz und Masse des darrtrockenen Holzes.

u = (mu – m0) : m0 x 100 [%]

mu = Masse des feuchten Holzes.

Weitere Feuchtebegriffe zum Werkstoff Holz:

  • „Normalfeuchte“ – u = 12 %; dieser Feuchtegehalt stellt sich bei den meisten Holzarten unter dem Klima 20°C und 65 % rLf. ein (Innenraumklima der gemäßigten Zone).
  • „lufttrocken“ – ul; unter Freiluftlagerung stellt sich eine Holzfeuchte in dem Bereich um u = 15 % ein, wobei die Holzfeuchte zwischen 12 % und 20 % schwanken kann.
  •  „saftfrisch“ oder „waldfrisch“, „grünfeucht“ für Fichte und Kiefer:
    • im Kern 35% bis 50%,
    • im Splint 100% bis 150%,
    • im Durchschnitt 55% bis 70%.

Die Holzfeuchte „sägefrisch“ weicht unter Umständen nur gering ab und ist undefiniert. Der Begriff „Frischeinschnitt“ meint den Einschnitt des Vollholzes aus „saftfrischem“ Rundholz.

Beim Bau eines Gebäudes aus Holz ist der Holzschutz zu berücksichtigen. Dies beinhaltet erstrangig die baulichen Maßnahmen. Ziel ist es heute, ohne einen vorbeugenden chemischen Holzschutz auszukommen. Dazu gibt die DIN 68800 im Teil 2 ausführliche Hinweise zur Planung und Ausführung. Werden die Grundsätze dieses Normteils eingehalten, so kann von einer sehr hohen Dauerhaftigkeit der Konstruktion ausgegangen werden. In dem Fall entspricht die Konstruktion der Gebrauchsklasse GK 0.

Die Sortierung von Holz gehört unabdingbar zu diesem Werkstoff. Die Qualitätsanforderungen an Holz als Material sind sehr unterschiedlich und richten sich nach den Einsatzbereichen. Die Qualitäten eines Holzproduktes sind nach seinen Merkmalen einzuschätzen und beziehen sich auf die Anwendung. Einige Beispiele:

  • im tragenden Bereich
  • bei sichtbarer Konstruktion
  • bei Möbeln
  • bei speziellen Beschichtungen

Holz ist ein natürlicher Werkstoff und eben nicht nach „Rezept“ hergestellt. Somit ist die Sortierung ein wichtiger Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette des Holzes. Mit der Sortierung befassen sich Forst, Sägewerke, Fachhandel und Handwerk gleichermaßen.
Die Sortierung ermöglicht eine Klassifizierung. In der geschichtlichen Entwicklung wurden „Handelsgebräuche“ definiert, wie z. B. „Tegernseer Gebräuche“. Diese sind mittlerweile nahezu vollständig von den europäischen Normen abgelöst worden. In Europa ist die Harmonisierung der Märkte ein sehr bedeutender Entwicklungsprozess. Nationale Regelungen werden weiter zurückgedrängt.
Die Holzsortierung beginnt mit dem EU-einheitlichen „Forst-Handelsklassensortiment“ (A/B/C/D-EWG). Von den Sägewerken werden je nach Staatszugehörigkeit oder je nach Exportzielen unterschiedliche Sortierungen als Handelssortimente angewendet. Für die Verwendung im Bauwesen gelten jedoch eigene Sortierkriterien. Für den Holzbauhandwerker ist es wichtig zu wissen, dass sich die Handelssortierungen erheblich von den baurelevanten Sortierungen für Tragwerke unterscheiden können.
Während man beim verleimten Holz (Brettschichtholz) schon seit jeher die baurelevanten Sortierungen anwendet, ist das bei Vollholz erst allmählich und nun insbesondere durch die Etablierung von Konstruktionsvollholz vollzogen worden. Auch bei den Dachlatten haben sich baurelevante Sortierungen nun durchgesetzt (C24). Bei Schalungen sind einige nach Festigkeit sortierte Sortimente am Markt verfügbar.

Kurzbezeichnung KD, auch K/D (engl.: kiln dried) künstlich (=technisch) getrocknetes Vollholz, im Gegensatz zu AD (A/D), luftgetrocknet (engl.: air dried). Technisch getrocknetes Holz wird in einer dafür geeigneten technischen Anlage prozessgesteuert bei einer Temperatur von ≥ 55°C mindestens 48 Stunden auf eine Holzfeuchte u ≤ 20% getrocknet. (Quelle: DIN 68800 Teil 2 „Holzschutz“).

Einblasdämmstoffe für die nachträgliche Kerndämmung müssen hydrophob, also wasserabweisend sein. Geeignet sind mineralische Granulate aus Mineralwolle, Blähglas sowie Blähperlite. Die Dämmstoffe haben eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung und der Einbau erfolgt durch geschulte Fachbetriebe. Die Qualität der Dämmmaßnahme kann mittels Thermografie überprüft werden.

Kernholz ist die innere Zone des Holzes, die im stehenden Baum aufgehört hat, lebende Zellen zu enthalten oder Saft zu führen. Kernholz ist häufig dunkler als Splintholz, aber nicht immer deutlich vom Splintholz unterscheidbar (DIN EN 844-7:1997). Farbkernhölzer besitzen ein unterschiedlich intensiv gefärbtes Kernholz, das eine gegenüber dem äußeren Splint höhere Dauerhaftigkeit aufweist. Kernholz weist eine wesentlich höhere Menge an Inhaltsstoffen auf.

Konstruktionsholz wird hier als Synonym für Vollholz und daraus hergestellte Produkte verwendet. Die Auswahl des geeigneten Konstruktionsholzes ist vielfältig.

  • Vollholz:
    • Bauholz
    • MH® Massivholz
  • Gefügtes Vollholz (Keilzinkenverbindung):
    • KVH® Konstruktionsvollholz
  • Gefügtes und verleimtes Schichtholz:
    • Balkenschichtholz
    • Brettschichtholz (BSH), „Leimholz“

Die Luftdichtheit beschreibt die Luftdurchlässigkeit von Gebäudehüllen. Der Nachweis erfolgt über eine Druckdifferenz-Messung (z. B. BlowerDoor-Messung), mit der Luftdichtheitsgrad sowie Art und Lage von Leckagen festgestellt werden können.