Feuchtevariable/feuchteadaptive Schichten werden heute in verschiedenen Konstruktionen verwendet. Ein erforderlicher rechnerischer Feuchteschutznachweis erfolgt nach DIN EN 15026 (numerische Simulationsverfahren). Verschiedene Normen fordern besondere Merkmale für nachweisfreie Konstruktionen.
In DIN 68 800-2 „Holzschutz“ werden für bestimmte nachweisfreie Konstruktionen feuchtevariable Schichten gefordert mit:

  • sd ≥ 3 m bei ≤ 45 % relativer Luftfeuchte und
  • 1,5 m ≤ sd ≤ 2,5 m bei 70 % relativer Luftfeuchte

Für die Schichten ist nach DIN 68800-2 ein bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis (allgemeine bauaufsichtliche Zulassung) erforderlich.

In DIN 4108-3: 2018-10 „Klimabedingter Feuchteschutz“ werden für bestimmte nachweisfreie Konstruktionen feuchtevariable Schichten gefordert mit:

  • sd,feucht ≤ 0,5 m bei einer mittleren Umgebungsluftfeuchte von 90 % ±2 % und
  • 2,0 m ≤ sd, trocken ≤ 10,0 m bei einer mittleren Umgebungsluftfeuchte von 25 % ± 2 %

Sie reduzieren den Feuchteeintrag in die Konstruktion und werden auf der Raumseite eingebaut. Dampfbremsen können aus Bahnen, Platten oder Putzen hergestellt werden. Im Holzbau haben sich Dampfbremsen mit einem sd-Wert von 2,0 m bis 5,0 m bewährt. Dies gilt für Bauteile, die außen diffusionsoffen mit einem sd-Wert bis 0,3 m abgedeckt sind (Unterdeckung). Zwischen Dampfbremse und Unterdeckung ist der Konstruktionsraum vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt (keine Luftschicht!).
Als Faustregel gilt: die innere dampfbremsende Schicht sollte ca. zehnmal diffusionsdichter (sd-Wert höher) sein als die äußere Schicht des Bauteils. Als Unterdeckung auf der Außenseite haben sich die Holzfaserdämmplatten bestens bewährt. Hinterlüftete Fassaden bleiben in dieser Betrachtung unberücksichtigt.

Das Wort Dampfsperre wird als Begriff in den einschlägigen Normen nicht definiert. Bei den üblichen Konstruktionen des Holzbaus ist immer wieder fälschlicherweise von Dampfsperren die Rede. Gemeint sind allerdings Dampfbremsen mit einem begrenzten sd-Wert.

Die Europäische Norm DIN EN 350 klassifiziert die natürliche Dauerhaftigkeit gegen Holz zerstörende Pilze. Zu den in Deutschland im Holzbau sehr gebräuchlichen Holzarten Douglasie, Lärche und Eiche nimmt die Holzschutznorm DIN 68800 Bezug. Dort geht es um die Verwendbarkeit in den Gebrauchsklassen.

Dauerhaftigkeitsklassen

Desorption ist die Ablösung eines adsorbierten Stoffes, z.B. die Wasserabgabe. Siehe auch Sorption.

Seit den 1990er Jahren ist es bei geneigten Dachkonstruktionen Standard, die volle Sparrenhöhe für die Wärmedämmung (1) zu nutzen. Dies erfordert einen diffusionsoffenen Dachaufbau mit folgenden Funktionsschichten: Innen wird eine dampfbremsende Schicht wie Dampfbremsbahn oder OSB-Platten (2) angeordnet. Außen wird eine diffusionsoffene Unterdeckung (3) (Unterdeckbahn oder Unterdeckung aus Holzfaser-Dämmplatten) eingebaut, die für die Regensicherheit und die Winddichtigkeit sorgt. Werden für die Funktionsschichten bestimmte sd-Werte eingehalten so gilt die Konstruktion als tauwasserfrei. Innen genügt eine Dampfbremse mit einem sd-Wert ab 2,0 m. So kann im Sommer bei Umkehrdiffusion das Bauteil auch nach innen, zur Raumseite hin, austrocknen. Die Unterdeckung sollte um den Faktor 10 diffusionsoffener sein, sd-Wert ca. 0,2 m. So ist im Winter eine Austrocknung nach außen sichergestellt. Der diffusionsoffene Aufbau kann ab einer Dachneigung von 7° gewählt werden, denn hierfür sind Dachdeckungswerkstoffe verfügbar.

hobacon GmbH & Co. KG

Dagegen ist ein flachgeneigtes Dach mit einer Abdichtung nach außen diffusionsdicht. Hier kann es zu Kondensatbildung unter der Abdichtungsbahn bzw. der Schalung kommen. Es sind daher andere Konstruktionsprinzipien einzuhalten.