Die Sortierung von Holz gehört unabdingbar zu diesem Werkstoff. Die Qualitätsanforderungen an Holz als Material sind sehr unterschiedlich und richten sich nach den Einsatzbereichen. Die Qualitäten eines Holzproduktes sind nach seinen Merkmalen einzuschätzen und beziehen sich auf die Anwendung. Einige Beispiele:
- im tragenden Bereich
- bei sichtbarer Konstruktion
- bei Möbeln
- bei speziellen Beschichtungen
Holz ist ein natürlicher Werkstoff und eben nicht nach „Rezept“ hergestellt. Somit ist die Sortierung ein wichtiger Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette des Holzes. Mit der Sortierung befassen sich Forst, Sägewerke, Fachhandel und Handwerk gleichermaßen.
Die Sortierung ermöglicht eine Klassifizierung. In der geschichtlichen Entwicklung wurden „Handelsgebräuche“ definiert, wie z. B. „Tegernseer Gebräuche“. Diese sind mittlerweile nahezu vollständig von den europäischen Normen abgelöst worden. In Europa ist die Harmonisierung der Märkte ein sehr bedeutender Entwicklungsprozess. Nationale Regelungen werden weiter zurückgedrängt.
Die Holzsortierung beginnt mit dem EU-einheitlichen „Forst-Handelsklassensortiment“ (A/B/C/D-EWG). Von den Sägewerken werden je nach Staatszugehörigkeit oder je nach Exportzielen unterschiedliche Sortierungen als Handelssortimente angewendet. Für die Verwendung im Bauwesen gelten jedoch eigene Sortierkriterien. Für den Holzbauhandwerker ist es wichtig zu wissen, dass sich die Handelssortierungen erheblich von den baurelevanten Sortierungen für Tragwerke unterscheiden können.
Während man beim verleimten Holz (Brettschichtholz) schon seit jeher die baurelevanten Sortierungen anwendet, ist das bei Vollholz erst allmählich und nun insbesondere durch die Etablierung von Konstruktionsvollholz vollzogen worden. Auch bei den Dachlatten haben sich baurelevante Sortierungen nun durchgesetzt (C24). Bei Schalungen sind einige nach Festigkeit sortierte Sortimente am Markt verfügbar.