Das Wort Dampfsperre wird als Begriff in den einschlägigen Normen nicht definiert. Bei den üblichen Konstruktionen des Holzbaus ist immer wieder fälschlicherweise von Dampfsperren die Rede. Gemeint sind allerdings Dampfbremsen mit einem begrenzten sd-Wert.

Die Europäische Norm DIN EN 350 klassifiziert die natürliche Dauerhaftigkeit gegen Holz zerstörende Pilze. Zu den in Deutschland im Holzbau sehr gebräuchlichen Holzarten Douglasie, Lärche und Eiche nimmt die Holzschutznorm DIN 68800 Bezug. Dort geht es um die Verwendbarkeit in den Gebrauchsklassen.

Dauerhaftigkeitsklassen

Desorption ist die Ablösung eines adsorbierten Stoffes, z.B. die Wasserabgabe. Siehe auch Sorption.

Seit den 1990er Jahren ist es bei geneigten Dachkonstruktionen Standard, die volle Sparrenhöhe für die Wärmedämmung (1) zu nutzen. Dies erfordert einen diffusionsoffenen Dachaufbau mit folgenden Funktionsschichten: Innen wird eine dampfbremsende Schicht wie Dampfbremsbahn oder OSB-Platten (2) angeordnet. Außen wird eine diffusionsoffene Unterdeckung (3) (Unterdeckbahn oder Unterdeckung aus Holzfaser-Dämmplatten) eingebaut, die für die Regensicherheit und die Winddichtigkeit sorgt. Werden für die Funktionsschichten bestimmte sd-Werte eingehalten so gilt die Konstruktion als tauwasserfrei. Innen genügt eine Dampfbremse mit einem sd-Wert ab 2,0 m. So kann im Sommer bei Umkehrdiffusion das Bauteil auch nach innen, zur Raumseite hin, austrocknen. Die Unterdeckung sollte um den Faktor 10 diffusionsoffener sein, sd-Wert ca. 0,2 m. So ist im Winter eine Austrocknung nach außen sichergestellt. Der diffusionsoffene Aufbau kann ab einer Dachneigung von 7° gewählt werden, denn hierfür sind Dachdeckungswerkstoffe verfügbar.

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Dagegen ist ein flachgeneigtes Dach mit einer Abdichtung nach außen diffusionsdicht. Hier kann es zu Kondensatbildung unter der Abdichtungsbahn bzw. der Schalung kommen. Es sind daher andere Konstruktionsprinzipien einzuhalten.

Der Begriff „Effizienzhaus“ ist ein Energiestandard für Wohngebäude, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführt wurde. Folgende zwei Kriterien sind maßgebend:

  1. der Gesamtenergiebedarf, angegeben als Primärenergiebedarf und
  2. die Wärmedämmung der Gebäudehülle, angegeben als Transmissionswärmeverlust

Der Primärenergiebedarf gibt an, wieviel Energie durchschnittlich für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung benötigt wird. Dabei wird der gesamte Energieaufwand berücksichtigt, auch für vorgelagerte Prozesse, um z. B. Strom, Gas oder Fernwärme an das Gebäude anzuliefern.

Der Transmissionswärmeverlust beschreibt, wie viel Wärmeenergie bei einer beheizten Immobilie über die Gebäudehülle nach außen verloren geht. Eine gute Wärmedämmung und moderne Wärmeschutzfenster sorgen für geringe Wärmeverluste, das bedeutet niedrige Werte.

Für Effizienzhäuser werden unterschiedliche Effizienzhaus-Stufen unterschieden. Die Werte 40, 55, 70 und 85 definieren den Primärenergiebedarf im Vergleich zu einem Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.
Beispiel: Im Vergleich zum Referenzgebäude nach GEG benötigt das Effizienzhaus 55 nur 55 % der Primärenergie. Zudem liegt der Transmissionswärmeverlust bei nur 70 % des Referenzgebäudes. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 30 % besser.

Farbkernhölzer sind Holzarten, deren Kern dunkel gefärbt ist, im Gegensatz zum Reifholz. Der Kernbereich weist durch die Inhaltsstoffe eine höhere Widerstandskraft gegenüber Holzschädlingen auf. Der äußere Splintbereich ist weniger resistent, meist Dauerhaftigkeitsklasse 5 nach DIN EN 350.
Siehe Stammaufbau eines Baumes.

Die Fasersättigungsfeuchte bezeichnet die Holzfeuchte, bei der Zellwandungen des Holzes mit Wasser gesättigt sind, jedoch kein Wasser in den Zellhohlräumen vorhanden ist. Ab dem Fasersättigungspunkt quillt und schwindet Holz nicht mehr, da nur noch freies Wasser in die Zellhohlräume aufgenommen werden kann.

Fasersättigungsfeuchte

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) muss nach DIN 4108-3 „Klimabedingter Feuchteschutz“ schlagregensicher ausgeführt werden. Für die Ausführung vorgehängter Fassaden ist die DIN 18516 „Außenwandbekleidungen, hinterlüftet“ sinngemäß zu beachten.

Für die Verwendung von Holzwerkstoffen ist die Klassifizierung der Feuchtebeständigkeit von großer Bedeutung. Dazu werden nach DIN EN 13986 drei Klimabereiche definiert, die sich auf die Nutzungsklassen nach DIN EN 1995-1-1 beziehen. Daraus ergeben sich Feuchtebeständigkeitsbereiche, in denen Holzwerkstoffe bei entsprechendem Nachweis verwendet werden dürfen.

  • Trockenbereich entspricht NKL 1
  • Feuchtbereich entspricht NKL 2. Holzwerkstoffe, die für den Feuchtbereich geeignet sind, können bezüglich der Feuchtebeständigkeit ebenfalls im Trockenbereich eingesetzt werden.
  • Außenbereich entspricht NKL 3. Holzwerkstoffe, die für den Außenbereich geeignet sind, können bezüglich der Feuchtebeständigkeit ebenfalls im Trockenbereich und Feuchtbereich eingesetzt werden.

Gebrauchsklassen (GK) werden nach DIN 68800 Teil 1 „Holzschutz“ angegeben (früher Gefährdungsklassen). Die Gebrauchsklasse ist ein Einteilungsprinzip für die Einbausituation von Holz in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen. Die Gebrauchsklassen sind nicht deckungsgleich mit den Nutzungsklassen nach DIN EN 1995-1-1.
Für den Holzbau wird die Gebrauchsklasse GK 0 bzw. GK 3.1 angestrebt:

  • GK 0 – bei Konstruktionen unter Dach – daraus ergibt sich der Verzicht auf den vorbeugenden chemischen Holzschutz und es kann natürliches Konstruktionsholz der Standardholzarten Fichte/Tanne/Kiefer verwendet werden.
  • GK 3.1 – bei bewitterten Konstruktionen – daraus ergibt sich der Verzicht auf den vorbeugenden chemischen Holzschutz, wenn Konstruktionsholz der verfügbaren Holzarten Lärche/Douglasie (Kernholz) verwendet wird.

Die korrekte Zuordnung der Holzarten zu den Gebrauchsklassen richtet sich nach der Einteilung der Holzarten nach den Dauerhaftigkeitsklassen. In der Planung und Ausführung sind die vorbeugenden und baulichen Maßnahmen nach dem Teil 2 der DIN 68800 „Holzschutz“ zu beachten.

Planungsschema Holzschutz
Planungsschema Holzschutzhobacon GmbH & Co. KG